Mittwoch, 20. März 2013

Managergehälter


Das Limitieren der Managergehälter ist populistisch und von Neid geprägt.
Es gilt zu unterscheiden zwischen Banken und dem Rest der Wirtschaft. Sind Banker unvorsichtig und bringen diese einen Staat damit in Not, dann sollte sich ein Managergehalt von alleine erledigen.

Ich möchte die allgemeine Diskussion mit einer Gegenfrage beginnen.
Was rechtfertig die Gehälter der Fußballer?

Wären diese auf 500.000€ begrenzt, dann müssten wir mit den Stuttgarter Kickers zu nächsten WM fahren, da sich kein Bundesliga-Profi für so wenig Geld hergeben würde.
Werbeeinnahmen der Sportler wie zB von Vettel?

Was rechtfertigt das Gehalt von den TV Größen Gottschalk, Jauch, Illner, mehrerer Comedy Stars?
Was verdient eigentlich Ex-Kanzler Schröder oder Ex Minister Fischer? Nein diese Frage ist nicht fair! Der Eine arbeite in Russland, der Andere in den USA. Dort ist es ja moralisch in Ordnung, selbst von Deutschland aus betrachtet. Außerdem gehören diese beiden Herren mit Ihrer Parteizugehörigkeit per se zu den Gutmenschen.

Da war doch noch was mit Peer S.? Ach ja, der wollte doch Kanzler werden und sich mit dem Hartz IV Regelsatz zufrieden geben. War doch so, oder?
Zum Schluss noch die Anmerkung zu meinen Vorzeigekapitalisten Lafontaine und Wagenknecht. Da beide so wenig verdienen durch Mandate, Ämter, Tantiemen usw. heiraten die jetzt. Beide sparen mit und durch die Bedarfsgemeinschaft Geld, sonst kommen die nämlich nicht über die Runden. So eine Villa in bester Lage kostet und dann noch die Wohnung in Berlin.

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Jetzt nochmal etwas Ernstes zum Schluss, eine Geschichte über den Kapitalismus, so wie ich ihn definiere: Der Autor ist mir leider nicht bekannt.
Es waren einmal 10 Männer, die jeden Tag miteinander zum Essen gingen und
die Rechnung für alle zusammen betrug jeden Tag genau 100,00 Euro. Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern und das sah ungefähr so aus:

-Vier Gäste (die Ärmsten) zahlten nichts.
- Der Fünfte zahlte 1 Euro. Der Sechste 3 Euro.
- Der Siebte 7 Euro. Der Achte 12 Euro.
- Der Neunte 18 Euro.
- Der Zehnte (der Reichste) zahlte 59 Euro.

Das ging eine ganze Zeitlang gut. Jeden Tag kamen sie zum Essen und alle waren zufrieden. Bis der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte in dem er vorschlug, den Preis für das Essen um 20 Euro zu reduzieren. "Weil Sie alle so gute Gäste sind!" Wie nett von ihm! Jetzt kostete das Essen für die 10 nur noch 80 Euro, aber die Gruppe wollte unbedingt beibehalten so zu bezahlen, wie wir besteuert werden. Dabei änderte sich für die ersten vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos. Wie sah es aber mit den restlichen sechs aus? Wie konnten sie die 20 Euro Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte? Die sechs stellten schnell fest, dass 20 Euro geteilt durch sechs Zahler 3,33 Euro ergibt. Aber wenn sie das von den einzelnen Teilen abziehen würden, bekämen der fünfte und der sechste Gast noch Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen. Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so viel weniger zahlen sollte wie er insgesamt beisteuere. Er setzte sich also hin und begann das für seine Gäste auszurechnen. Heraus kam folgendes:

- Der Fünfte Gast, ebenso wie die ersten vier, zahlte ab sofort nichts mehr (100% Ersparnis).
- Der Sechste zahlte 2 € statt 3 € (33% Ersparnis).
- Der Siebte zahlte 5 € statt 7 € (28% Ersparnis).
- Der Achte zahlte 9 € statt 12 € (25% Ersparnis).
- Der Neunte zahlte 14 € statt 18 € (22% Ersparnis).
- Der Zehnte und Reichste zahlte 49 € statt 59 € (16% Ersparnis).
Jeder der sechs kam bei dieser Lösung günstiger weg als vorher und die ersten vier aßen immer noch kostenlos.

Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles doch nicht so ideal wie sie dachten. "Ich hab' nur 1 Euro von den 20 Euro bekommen!" sagte der sechste Gast und zeigte auf den zehnten Gast, den Reichen. "Aber er kriegt 10 Euro!" "Stimmt!" rief der Fünfte. "Ich hab' nur 1 Euro gespart und er spart sich zehnmal so viel wie ich." "Wie wahr!!" rief der Siebte. "Warum kriegt er 10 Euro zurück und ich nur 2? Alles kriegen mal wieder die Reichen!" "Moment mal," riefen da die ersten vier aus einem Munde. "Wir haben überhaupt nichts bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!!" Und wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Zehnten los und verprügelten ihn.

Am nächsten Abend tauchte der zehnte Gast nicht zum Essen auf. Also setzten sich die übrigen 9 zusammen und aßen ohne ihn. Aber als es an der Zeit war die Rechnung zu bezahlen, stellten sie etwas Außerordentliches fest: Alle zusammen hatten nicht genügend Geld um auch nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können! Und wenn sie nicht verhungert sind, wundern sie sich noch heute.

Und so ähnlich funktioniert nun auch die Steuerreform: Die Menschen, die in unserem Land die höchsten Steuern zahlen, haben die größten Vorteile einer Steuererleichterung. Wenn sie aber zu viel zahlen müssen, kann es passieren, dass sie einfach nicht mehr zum Essen am Tisch erscheinen und nachher auch die Rechnung nicht mehr mit bezahlen.


 

 

Sonntag, 17. März 2013

Zypern Rettung

Es macht mich wütend zu lesen, dass die SPD und die Grünen mal wieder ihre altlinken Phrasen rausholen und suggerieren wollen, dass der kleine Sparer die Rettung Zypern`s bezahlen muss.
Da frage ich mich, wer hat Zypern (ich meine nur den griechischen Teil) in die Krise getrieben?
Wer die Regierungen ind er Vergangenheit gewählt?
Wer hat die Firmen aus Deutschland massiv abgeworben, damit diese in Zypern sich ansiedeln?
Wer hat gut von den Transferleistungen aus der EU gelebt?
Die Liste ließe sich beliebig lange fortführen.
Jetzt sollen die Kleinsparer 6,75% ihres Ersparten zur Rettung des eigenen Landes aufbringen.
Das sind bei:
Spareinlage 100 €  Rettungsanteil 6,75 €
Spareinlage 1.000 € Rettungsanteil 67,50 €
Spareinlage 10.000 € Rettungsanteil 675 €
Spareinlage 100.000 € Rettungsanteil 6.750 €

Das muß der doch sonst so hoch gehaltene Nationalstolz der Südländer hergeben.
Einstehen für die eigenen Fehler aus der Vergangenheit wäre noch besser, kann man aber eher nicht erwarten.

Außerdem wird hier nicht der Euro gerettet, sondern der zyprische Staat. Weiter sind alle Sparer, also auch die Ausländer mit eingebunden. Alternative wäre eine Steuererhöhung und die wird am Ende vom Steuerzahler und nur von den zyprischen Bevölkerung gezahlt. Die Lösung hat etwas Kollektives und ist damit gut.

So schreibt das heute keine Zeitung, vielmehr soll der deutsche Michel seinen Geldbeutel aufmachen und die Zeche für Zypern zahlen.

Ich stehe für die europäische Solidargemeinschaft, aber spätestens hier fühle ich mich ausgenutzt, für dumm verkauft und beleidigt.




Donnerstag, 21. Februar 2013


Mindestlohn und Leiharbeit,  eine fadenscheinige Debatte
Mindestlohn, welcher bitte schön darf es denn sein.

Den, den eine Familie in Stuttgart braucht, oder den, Mindestlohn der eine Familie in Stendal für ein auskömmliches Leben benötigt?
Ich bin kompromisslos  dafür, dass jeder Mensch mit einer Vollzeitstelle davon leben können muss und zwar über Hartz IV Niveau bzw. als Aufstocker.

Es gibt für viele Branchen und generell für die Leih- Zeitarbeit Lohnuntergrenzen. Das ist das Geld, welches die Leih-Zeitarbeiter für ihre Tätigkeit erhalten, nicht das was die Firmen für den Einsatz der Menschen bezahlen müssen. Dieser Tarif ist wesentlich höher. Die Zeitarbeitsproblematik wäre größtenteils gelöst, wenn die Firmen die Menschen direkt einstellen könnten bzw. dürften. Dann wäre der Anteil, der bei den Leih-Zeitarbeitsfirmen für Verwaltung usw. einbehalten wird. Damit wäre dann auch die unterschiedliche Entlohnung am Arbeitsplatz selbst, zwischen fest angestellten und geliehenen Arbeitnehmern gelöst. In den Gesamtkosten unterscheiden sich diese nicht, das die Leih-Zeitarbeitsfirmen ihren Anteil für Verwaltung, Risiko und Gewinn ebenfalls abschöpfen müssen.
Das Problem liegt nicht beim Mindestlohn, sondern in den starren Regelungen für ein Anstellungverhältnis. Viele Deutsche arbeiten in der Schweiz und fühlen sich dort wohl, obwohl der schweizer Arbeitsmarkt hoch flexibel ist. Firmen können dort je nach Auslastung Arbeitnehmer einstellen und entlassen. Trotz dieser kapitalistischen Regelung fühlen sich die vielen ausländischen Arbeitnehmer weder ausgebeutet noch leben sie in ständiger Angst vor der Arbeitslosigkeit.

Man sieht, dass die Vergütung des Leih- Personals unter Umständen sogar oberhalb den Kosten eines Angestellten / Arbeiters liegt. Das Unternehmen spart in den meisten Fällen kein Geld beim Einsatz von Leiharbeitern. Die Flexibilität wird teuer erkauft.
Jeder Unternehmer will sich durch Preis, Qualität und pünktliche Lieferung am Markt behaupten. Das erreicht er mit zufriedenen, motivierten Mitarbeitern, die sich nicht jeden Tag darüber Gedanken machen müssen, wie sie die Rechnungen bezahlen sollen. Viele Leiharbeiter mit einer zu geringen Vergütung leiden genau darunter und verbessern nicht die Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland. Es liegt nicht unbedingt am Unternehmer.  Die Kennzahlen für 2012 vom BDI zeigen 3,7 Mio. mittelsständige Unternehmen mit 27 Mio. Arbeitern und Angestellten plus 1,2 Mio. Selbständigen auf. Diese Unternehmen überleben nicht mit Leiharbeitern und Dumpinglöhnen. Sie sind anständige Unternehmer für die das Wort Kaufmannsehre und soziale Verpflichtung keine leeren Worthülsen sind. Jeder Kredit eines Eigentümers geführten Unternehmens wird mit seinem eigenen Vermögen abgesichert. Er hat ein originäres Interesse daran, dass die Leistungsträger des Unternehmens hoch motiviert arbeiten und dadurch für die Rückführung der Kredite  Sorge tragen. Das eigentliche Kapital eines Unternehmens sind immer noch die Arbeiter und Angestellten. Unser wirtschaftliches Rückgrat ist nicht auf Dumpinglöhne und Leiharbeit aufgebaut, das sollte uns beruhigen und lassen sie uns die Debatte so führen, dass es auch wirklich zu einer Verbesserung kommt, was heißt, dass wir, die nicht von Leiharbeit und Dumping betroffen sind, abgeben werden.

Gehen wir zu den Schlecker Frauen über. Als FDPler ein ganz heißes Eisen, aber dennoch.
Hätte Schlecker sein Konzept in der Breite mit einem  Mindestlohn breit im Markt durchsetzen können? Reagieren wir nicht alle doch auf „Geiz ist geil“? Wieso kommen Firmen wie Elektronik Häuser damit durch? Weil jeder süchtig nach Schnäppchen ist.  Jedes gefühlte Schnäppchen freut uns diebisch.

Für die dritte Welt gibt es die Aktion  fair trade und jeder fühlt sich auch wahnsinnig toll, vor allem an Weihnachten, wenn er mit dem Kauf eines fair trade Produktes  vermeintlich ein Stück zum Weltfrieden beigetragen hat.
Waren wir damals bereit ein fair trade für Schlecker Frauen zu akzeptieren, im täglichen Leben, immer und überall? Wohl eher nein, die Sucht nach dem ultimativen Schnäppchen und die Gier nach immer mehr sind fest in unseren Genen verankert, ja es verhindert ein rationales Denken. Man ist eben nicht nur Kopf-Mensch, der Mensch reagiert ganz simple auf primitive Reize. Reflexartig wurde von den politisch anders Denkenden der Ruf nach dem Staat laut. Er soll / muss den Ausgebeuteten helfen. Wer ist denn dieser Staat. Ich bin der Staat, Du bist der Staat, Wir sind der Staat. Was hätte es denn verändert? Noch mehr Regulierung, noch mehr Bürokratie und eine Diskriminierung aller Unternehmen, die ihre Arbeitnehmer nicht zu Dumpinglöhnen bezahlen. Die hätte am Ende des Tages die Zeche für den Billiganbieter bezahlt.

Das Preis Dumping klappt auch bei Bio Produkten bestens. Hauptsache sie sind  bio und billig, auch wenn die Produkte aus China kommen. Biologisch angebaut, nicht ökologisch angeliefert; merke: biologisch ≠ ökologisch. Welche Perversion des Handelns und des sich gut fühlen. Was ist eigentlich in China mit dem Mindestlohn? Ist unser Handel und unser Handeln ethisch zu rechtfertigen? Inwieweit sind wir bereit unsere Grundversorgung gedankenlos an Dritte abzugeben? Ich denke dieses Thema würde jetzt in die Bereiche Subventionen und undurchsichtige Steuerpolitik münden. Lassen wir es heute und hier gut sein.

Fortsetzung folgt.

 

Dienstag, 19. Februar 2013


Energiewende und Illusionen
Teil 2
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Mein Fazit zu Beginn:

Vielleicht sollten wir einfach offen über das Scheitern des Vorhabens der Energiewende in jetziger Form reden!? Geben wir den Investoren eine Möglichkeit der Sonderabschreibung der Investitionen und fangen nochmal von Vorne an. Hinfallen ist keine Schande, liegenbleiben schon. Reichen wir, die Bürger und die Wirtschaft, unserer Regierung und Opposition in den Ländern und im Bund die Hände und helfen ihnen beim Aufstehen. Wenn sie sich nicht helfen lassen, dann lassen wir sie liegen und gehen ohne sie weiter.
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Seit Tagen lese ich über das Vorhaben von den Ministern Altmaier und Rösler das EEG (Erneuerbaren Energien Gesetz) zu novellieren. Das ist dringend geboten, aber bitte nicht wieder ein Schnellschuss. Nachdem man das EnWG(Energie Wirtschaftsgesetz) im letzten Jahr noch novelliert hat, was uns übrigens eine erhebliche Strompreissteigerung eingebracht, soll nun das EEG wieder alles richten
Reden wir zuerst kurz über das EnWG. Dort wurde u.a. neu geregelt, dass die Risiken zur Anbindung der offshore Windparks unter bestimmten Voraussetzungen auf die Verbraucher umgelegt werden. Insofern konsequent, da ja das Versicherungsrisiko von Kernkraftwerken die Allgemeinheit trägt, was jedoch im Unterschied zu den erneuerbaren Energien nicht über eine Umlage auf die Verbraucher erfolgt, sondern über die Steuerlast bezahlt wird. Eine positive Folge des EnWG ist der Netzentwicklungsplan für Deutschland. Das ist ein wirklich gutes Ergebnis und bringt eine Spur von planvollem Vorgehen der Netzbetreiber ans Tageslicht. Lassen sie mich anmerken, dass die Netzbetreiber in den letzten 10 Jahren ca. 80km Neubaustrecke von Ferntrassen an Land hatten und jetzt in den nächsten 10 Jahren ca.3.600km bauen sollen. Mir fällt hier nur ein: Wer soll das finanzieren? Wo sind die Fachkräfte  für die Planung und den Bau? Die gibt es nicht einfach so vom Krabbeltisch. Fachkräftemangel hört nicht dort auf, wo Politik ihre Wünsche einfordert. Außerdem zu beachten, dass dies nur über ein Planfeststellungsverfahren einmal längs durch die Republik geht. Das dies nicht im nächsten halben Jahr oder im übernächsten Jahr abgeschlossen ist, sondern es wird sich über Jahre oder Jahrzehnte ziehen, sollte jedem klar sein. Es muss also eine Bremse beim Ausbau der Windkraft im Norden Deutschlands her, verpackt in eine für die Gebührenzahler rettende Strompreisbremse, damit nicht noch ein weiteres politisches Schlachtfeld eröffnet wird.

Gut, die Strompreisbremse an und für sich ist notwendig, das ist sehr löblich, dass die Politik jetzt hier ansetzt. Leider muss ich bezweifeln, ob die Herren Minister sich wirklich mit dem Thema  auseinander gesetzt haben, oder ob Herr Minister Altmaier um sein Überleben kämpft. Der Strompreis wird nach der Greenpeace Studie[1] von der Photovoltaik getrieben, die ca 30ct/kwh Mehrkosten verursacht, die über die garantierte Vergütung bezahlt wird. Die Windkraft ist nach dieser Studie die beste Lösung, da sie mit nur 8ct/kwh Mehrkosten verursacht. Doch zurück zum Thema und zu den Ideen zur Strompreisbremse aus dem Hause Altmaier:
1)      In den ersten 5 Monaten gibt es nur den Marktpreis des gelieferten Stroms.

Das ist im Kraftwerksbau normal, wenn es überhaupt eine Vergütung für die Inbetriebnahme und den Testlauf gibt. 5 Monate sind bei einer Windkraftanlage  zu lang und was ist, wenn wir einen negativen Strompreis haben, aus einem Überangebot heraus? Gleiches gilt für die Photovoltaik, die mit 6 Monaten dabei ist.

2)      Der Strom muss von den Betreibern direkt vermarktet werden.

Was heißt das eigentlich? Habe ich keinen Abnehmer für meinen Strom, dann darf ich nichts produzieren bzw. muss ich dann den produzierten Strom vernichten? Was passiert mit dem Einspeisevorang der erneuerbaren Energien? Steht der Ökostrom jetzt im direkten Konkurrenzkampf zu den thermischen Kraftwerken? Wenn ja, dann werden wieder thermische Kraftwerke gebaut werden, die zur Netzstabilisierung dringend gebraucht werden.

3)      Die Bestandsanlage bekommen im Jahr 2014 eine reduzierte Vergütung um 1,5%

Das hört sich wenig an, geht jedoch direkt vom Gewinn weg. Bei einer Rendite von 2,5-6,5% kann es schnell knapp werden, gerade bei langer Windstille oder wenig Sonnenstunden.
Die Banken werden die Finanzierung unter diesem Aspekt neu in Ihrem Risiko bewerten und es leicht vorauszusagen, dass die Kredite teurer werden und sich damit die Rendite weiter vermindern wird.

4)      Die EEG Umlage wird auf 5,277ct/kwh bis Ende 2014 festgelegt und danach einer Steigerung von 2,5% festgelegt.

Ungeachtet der Tatsache, dass sich die Reallöhne seit 1999 bis heute um 1,9% in der Kaufkraft reduziert haben, geht diese Steigerung voll in die kalte Progression.
Schlimmer wiegt der Umstand der schwierigen Prognose, was ein Windrad/Photovoltaik zukünftig an Einnahmen zu erwarten lässt. Werden die Vergütungen noch weiter reduziert, wenn sich nur dadurch die Steigerung von 2,5% einhalten lässt?
Diese und andere ungelösten Punkte machen jedes Projekt nicht finanzierbar. Keiner kann mehr eine verlässliche Einnahmeprognose stellen, da unabhängig vom den statistischen Wind und Sonnen Stunden es nicht mehr gewährleistet ist, dass der Strom abgenommen wird. Kein Investor/Bank lässt sich auf eine solche Wette ein.

Heißt das im Umkehrschluss, wenn keiner den Ökostrom aus Neuanlagen kauft, dass dann die Bestandsanlagen die Energiewende waren bzw. sind?
Oder soll mit den Maßnahmen der Ausstieg aus der Energiewende insgesamt schleichend herbeigeführt werden?

Was wäre zu tun?
a)      Den Energiesektor in einem Ministerium zusammenfassen und nicht wie bisher in das dominierende Umweltministerium und dem unterlegenen Wirtschaftministerium aufteilen. Vielleicht sogar ein eigenes Ministerium, denn jeder vergleicht den Versuch der Energiewende mit dem Flug auf den Mars.

b)      Fachleute aus der Wirtschaft, ohne Interessenkonflikt, müssen dieses Dilemma schnell lösen. Die beteiligten Politiker sind hier keine Option für unsere Zukunft.

c)       Die Bürger sollten über ein solch wichtiges Thema selbst entscheiden. Hier wäre eine Bürgerbeteiligung zwingend erforderlich. Der Streit zwischen den Parteien macht mir keine Hoffnung auf einen guten Konsens.
Will die Politik über Umweltschutz reden, dann sollte sie dies auch wirklich tun. Der Energiebedarf für Heizung und Warmwasseraufbereitung liegt in Deutschland deutlich über dem des Strombedarfs. Dort liegen Einsparpotenziale von CO2 Ausstoß. Investitionen in moderne Heizungen belasten nicht die Allgemeinheit, sondern entlasten die Umwelt, schonen die Ressourcen und machen sich langfristig bezahlt.

Das Thema wird uns über den Wahlkampf hinweg begleiten.



[1] Was Strom wirklich kostet – Studie im Auftrag von Greenpeace Energy EG und BWE e.V.

Freitag, 15. Februar 2013



Energiewende und Illusionen
Die Kanzlerin hat im März 2011, nach dem Kernreaktorunfall von Fukushima, einseitig und ohne Absprache bzw. Aussprache zwischen Politik und Wirtschaft, die sofortige Abschaltung der ältesten Reaktoren in Deutschland beschlossen.

Damit wurde eine Kostenexplosion des Energiesektors in dreifacher Milliardenhöhe ausgelöst: garantierte Subventionen, Kapitalvernichtung, Schadensersatzforderungen und Standortverlagerungen sind die Folgen. Was jedoch am schwersten wiegt ist der Verlust der Verlässlichkeit. Die Vertrauensbasis für eine langfristige, nachvollziehbare Politik ist zerstört.
Was hat die Kanzlerin dazu getrieben, so zu handeln?

War es die Überlegung damit die Endlagerdiskussion zu beenden? Ja, das könnte ein Motiv gewesen sein. Die Sorge um die Sicherheit der Deutschen war es wahrscheinlich nicht, da in unserer unmittelbarer Nachbarschaft unsichere Meiler stehen, welche im Osten Europas noch den Stand von Tschernobyl besitzen.
Es bleibt festzuhalten, dass Liberalisierung und Deregulierung vollständig durch staatliche Intervention ersetzt wurden. Die Eingriffe des Staates für eine sichere Stromversorgung werden noch weiter zunehmen. Die neusten skurrilen Ideen des Umweltminister Altmaier für eine Strompreisgrenze sind nur der Anfang. Über die Rolle die FDP hier spielt bin ich mir noch nicht ganz im Klaren. Werden wir als Juniorpartner in die Ecke gedrängt? Sieht man Rösler und Altmaier gemeinsam im Fernsehen, könnte man davon ausgehen. Wo bleibt eigentlich die Ministerin Aigner als Verbraucherschützerin? Wieso hält sie sich dermaßen zurück?

Der Ökostrom steht unmittelbar vor dem aus, so wie wir ihn fürchten gelernt haben. Die Wirtschaftsprognosen für Wind und Sonne rutschen in den Keller, da die garantierten Hilfen wohl ab August nicht mehr wie aus dem Füllhorn fließen werden. Richtig und Notwendig ist, dass die Regierung den Bau von netzstabilisierenden und dezentralen Kraftwerken vorantreiben muss. Das dauert, je nach Genehmigungsverfahren, ca. drei bis sieben Jahre. Nur, wie soll diese Zeit überbrückt werden? Soll wir den Strom aus Reaktoren beziehen die baugleich mit denen von Tschernobyl sind? Oder sollten wir unsere alten und vermeintlich gefährlichen Reaktoren wieder ans Netz bringen?
Der Bau der netzstabilisierenden thermischen Kraftwerke und der vorübergehende Wiedereinstieg in die Kernkraft werden hoffentlich stattfinden, wenn unsere nächste Regierung nochmals eine bürgerliche ist. Die Energiewende scheitert nicht nur an der offensichtlichen Überforderung unserer Illusionskünstler aus der Politik und Gesellschaft, sondern auch an unseren eigenen Bürgern aus dem bürgerlich-liberalen Lager, die nicht aufbegehren.

Der notwendige Netzausbau für die Stromtrassen von Nord nach Süd wird im Rahmen der Planfeststellungsverfahren Jahrzehnte dauern. Warum wird die Abschaltung der Kernkraftwerke nicht Zug um Zug mit dem Ausbau der Stromtrassen vollzogen? Ein Handlungs- und Verhandlungsfehler, der es den Endlager Demonstranten erlaubt ihren „Widerstand“ gegen die Stromtrassen zu organisieren. Hauptsache man ist wutbürgerlich dagegen.
Die Bundesregierung hat die Konsequenzen der Energiewende nie zu Ende gedacht und/oder kalkuliert und sich Illusionen über die Machbarkeit hingegeben; Wunschdenken anstelle von Fach- und Sachkompetenz.

Es war ein nationaler Alleingang, der zudem auch für Europa Hindernisse erstellt hat. Im März 2011 wurde mit der Entscheidung zum Atomausstieg nämlich quasi die Idee des europäischen freien Binnenmarktes für Strom einseitig aufgekündigt wurde.
Was mich noch zusätzlich ärgert ist die Aufgabe der kerntechnischen Kompetenz in Deutschland. Ohne eigene Kernkraftwerke wird unsere Sicherheitstechnik für Reaktoren nicht mehr exportiert werden. Frankreich und Russland werden mit ihrer Technik dieses Feld gerne übernehmen. Deutschland gehen damit Innovationspotenziale verloren und ein energietechnischer Stillstand folgt.

Als FDPler entschuldige ich mich dafür, dass wir nicht besser verhandelt und gehandelt haben.
Wir müssen nochmal von Vorne anfangen  und das heißt:

1)      Wiedereinschalten der im Süden und in der Mitte gelegenen Kernkraftwerke,

2)      Abschalten der Kernkraftwerke nur Zug um Zug, sobald die Stromtrassen vorhanden sind

3)      Ökostrom muss sich am volkswirtschaftlichen Nutzen orientieren.

Fortsetzung folgt.

Dienstag, 13. November 2012

"Wind offshore ersetzt Atomkraft?"
Vortrag von Christian P. Meyer am Samstag, 10. November 2012 auf der Zukunftsmesse Energie in der Reblandhalle Neckarwestheim auf Einladung des Veranstalters Bietigheimer Mediengesellschaft mbH,
über das Thema.
Eintrag in mein Tagebuch: Eine gute Veranstaltung. Der Saal war fast voll, die Resonanz gut, angeregte, sehr gute Diskussion von Teilnehmern unterschiedlicher Ansichten. :-).

Montag, 12. November 2012

"Quo vadis Energiewende?" -
FDP Bundestagskandidat Christian Meyer spricht und diskutiert auf Einladung des FDP Stadtverbandes Beilstein am 9. November 2012 im der Gaststätte Lamm mit Teilnehmern. Fazit: großes Interesse und angeregte Diskussion über das Thema, allen auf der Seel brennt.
Danke für Ihre Einladung, Ihr reges Interesse und die interessanten Gespräche.





Freitag, 2. November 2012


FREIBERG, 15. SEPTEMBER 2012

Außenseiter überzeugt mit flammender Rede

FDP im Wahlkreis Neckar-Zaber kürt Christian Meyer zum Kandidaten für die Bundestagswahl

Viele FDP-Mitglieder im Wahlkreis Neckar-Zaber kannten ihn bislang nicht, nun zieht Christian Meyer für sie in den Kampf um ein Bundestagsmandat. Mit einer flammenden Rede stellte er den Favoriten Fortunato Bergamotto in den Schatten.


KREIS LUDWIGSBURG
15. September 2012

Leibrecht schweigt – die Basis schweigt mit

Warum hat Harald Leibrecht nur vier Wochen nach seiner erneuten Nominierung zum FDP-Kandidaten im Wahlkreis Neckar-Zaber seinen Abschied von der Politik verkündet? Auch nach der Wahl seines Ersatzmannes bleibt diese Frage für FDP-Basis und Öffentlichkeit unbeantwortet: Der Abgeordnete auf Abruf schwänzte die Wahlkreiskonferenz in Freiberg mit dem Verweis auf Berliner Verpflichtungen. Und keiner murrte – wenigstens nicht laut.

Außenseiter setzt sich durch

Von Thomas Dorn
"Politik wird von Menschen gemacht; entscheidend ist, dass man dem Menschen vertrauen kann": Christian Meyer will mit Sachlichkeit überzeugen.Foto: Thomas Dorn 

FDP setzt auf Meyer       

14. September 2012

Bundestagskandidat der FDP im Wahlkreis Neckar-Zaber: Christian Meyer will mit Sachlichkeit überzeugen.
Foto: Thomas Dorn


WAHLKREIS NECKAR-ZABER
15. September 2012

FDP nominiert politischen Neuling

Christian Meyer aus Besigheim geht bei der Bundestagswahl 2013 für die FDP im Wahlkreis Neckar-Zaber ins Rennen. Der politische Newcomer soll den Noch-Abgeordneten Harald Leibrecht ersetzen, der wie berichtet nicht mehr antritt.

Steigt 2013 für die FDP in den Ring: Christian Meyer aus Besigheim.
Foto: Ramona Theiss